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  • AutorenbildKristina Jäger

Darmgesundheit – Wie die Psyche unseren Darm beeinflusst und umgekehrt



Der Darm war ein lange unterschätztes Organ. Aktuell tauchen immer mehr neue Studien in Bezug auf den Darm auf. Dabei geht es um die Wechselwirkungen des Darms mit anderen Organen und Körperteilen und welche Funktionen er neben der Verdauung noch aufweist.


Bevor wir uns die Verbindung unseres Darms und unserer Psyche genauer ansehen, möchte ich euch zuerst ein paar Fakten zum Darm und Tipps für einen gesunden Darm vorstellen.


Fakten über den Darm:

1. Der Darm besteht aus dem Dünndarm und dem Dickdarm und ist ein gewundener Muskelschlauch, der vom Magen bis zum After reicht.

2. Der Dünndarm: ist circa drei bis fünf Meter lang und setzt sich aus dem Zwölffingerdarm, dem Leerdarm und dem Krummdarm zusammen.

3. Der Dickdarm: ist circa ein bis eineinhalb Meter lang und besteht aus dem Blinddarm, dem Grimmdarm und dem Mastdarm.

4. Die bekannte Hauptaufgabe des Darms ist die Verdauung. Grob gesagt werden im Dünndarm durch Enzyme die Nahrungsbestandteile in ihre Einzelteile zerlegt. Im Dickdarm wird diesem flüssigen Nahrungsbrei das Wasser und die Salze entzogen und dieser Darminhalt schließlich Richtung Darmausgang bewegt.

5. Eher unbekannt ist, dass sich im Darm Milliarden von Bakterien befinden, welche vor diversen Erkrankungen schützen, das Immunsystem stärken und Hormone und Hirnbotenstoffe bilden. Der Darm steuert unser Hunger- bzw. Sättigungsgefühl, kann das Lernen verbessern, die Stimmung beeinflussen, sowie starkes Verlangen oder Suchtverhalten erzeugen.



Tipps für einen gesunden Darm:

1. Gesundes Essen und eine ballaststoffreiche Ernährung schützen den Darm. Ballaststoffe stellen eine wichtige Nahrungsquelle für die Mikroorganismen im Darm dar und halten somit ein günstiges Bakteriengleichgewicht. Ebenso quellen sie im Darm und erhöhen das Stuhlvolumen, wodurch die Zeit des Stuhls im Darm verkürzt wird. Ballaststoffreiche Lebensmittel sind z.B. Vollkorn-Getreideprodukte, Leinsamen, frisches Obst und Gemüse.

2. Ausreichend Wasser und ungesüßte Tees trinken, um gelöste Schadstoffe leichter und schneller auszuscheiden. Empfohlen wird stilles Wasser ohne Kohlensäure, da dieses den Darm weniger belastet. Zwei bis drei Liter sollten pro Tag getrunken werden.

3. Gesunde Fette wie Raps-, Distel- und Olivenöl schützen vor Darmkrebs. Tierische Fette sollten sparsam verwendet werden. (Ausgenommen Fischöl wegen der mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren.)

4. Bewegung wirkt sich positiv auf den Darm aus, da hierdurch der Stoffwechsel und die Darmtätigkeit angeregt wird. Vor allem Ausdauersportarten wie Joggen, Walken, Radfahren und Schwimmen oder ein täglicher Spaziergang sind hier zu empfehlen.

5. Um das gesunde Gleichgewicht im Darm aufrecht zu erhalten, helfen Probiotika (lebende Mikroorganismen), welche in Kefir, Naturjoghurt, Apfelessig, Miso, Kombucha, Kimchi und Sauerkraut enthalten sind.

6. Negativen Stress vermeiden, da dieser uns nicht nur psychisch belastet, sondern auch unsere Darmgesundheit und Unwohlsein, Durchfall, Blähungen oder Verstopfungen auslösen kann. In diesem Punkt wird bereits erkennbar, dass unser Gehirn und der Verdauungstrakt eng miteinander verbunden sind.


Wie im vorangegangenen Text zu lesen ist, gibt es durchaus eine Verbindung unseres Darms mit unserer Psyche bzw. unserem Gehirn. Diese Verbindung ist allerdings nicht einseitig, denn psychische Belastungen können unserem Darm schaden, aber ein kranker Darm macht auch der Seele zu schaffen. Der Informationsaustausch zwischen Darm und Gehirn verläuft über die sogenannte Darm-Hirn-Achse.


Die Ursache von psychischen Erkrankungen wurde früher immer nur im Gehirn gesucht, wobei nun auch der Zusammenhang von psychischen Erkrankungen und der Ernährung bzw. dem Darm erforscht wird. Ebenso erfolgen immer mehr Forschungen darüber, ob Depressionen, Demenz, Autismus etc. mittels des Darms therapiert werden könnten. In einigen Untersuchungen konnte bereits festgestellt werden, dass Menschen mit einer psychischen Erkrankung ein anderes Mikrobiom aufweisen als Menschen, die an keiner psychischen Erkrankung leiden.

Es konnten noch keine ausreichenden Beweise für diese Thesen geliefert werden, allerdings werden naheliegende und interessante Aspekte aufgewiesen, die es gilt genauer zu erforschen.


Der Darm ist ein äußerst komplexes Thema, weswegen ich euch in diesem Beitrag nur einen kleinen und sehr zusammengefasten Ausschnitt darstellen konnte.

Wenn ihr gern mehr dazu wissen möchtet, kann ich euch das Buch „Darm mit Charme“ von Giulia Enders empfehlen. Hier wird auf leicht verständliche und teils auch amüsante Weise alles rund um den Darm erklärt. Es gibt auch ein Kapitel über Darm und Gehirn.

Übrigens ist es auch als Hörbuch verfügbar und kann somit ganz einfach bei Autofahrten etc. angehört werden.


Zum Schluss möchte ich euch nur noch einmal sagen: Hört auf euren Bauch bzw. euren Darm, da dieser wie wir nun wissen einige Wechselwirkungen mit unserer Psyche und unserem allgemeinen Wohlbefinden hat und somit eine Menge zu unserer ganzheitlichen Gesundheit beitragen kann. Die oben genannten Tipps lassen sich denke ich auch ganz gut in den Alltag integrieren.


Eure Kristina



Quellen:

- https://www.gesundheitsinformation.de/wie-funktioniert-der-darm.html

- https://www.helios-gesundheit.de/magazin/darmkrebs/news/darmgesundheit/

- https://www.dak.de/dak/meine-gesundheit/darm-und-psyche-2543444.html#/

- https://www.omni-biotic.com/de/blog/welchen-einfluss-hat-die-psyche-auf-den-darm/

- https://www.spektrum.de/news/wie-der-darm-die-psyche-beeinflusst/1691794

- https://www.upk.ch/lehre-und-forschung/forschungsprojekte/der-darm-und-die-psyche.html

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